Bild vom Ostrad

Liegeradtouren

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Fahrradtouren mit Liegerädern haben einige Besonderheiten gegenüber Fahrten mit normalen Fahrrädern aufzuweisen. Dies folgt einmal aus der Konstruktion und andererseits aus dem Gefühl.


Gepäckverstauung

Ein bepackter Tourenradler auf einem normalen Rad sieht etwa so aus: vollgepackte Lowrider- und Gepäckträgertaschen, hinten noch Schlafsack, Zelt und Isomatte draufgeschnallt. Entweder fährt sich so etwas wie ein Panzer, oder die Rahmengeometrie ist darauf abgestimmt.
Beim Liegerad kann man fast immer einen Lowrider (seitlicher Gepäckträger am Vorderrad) vergessen - entweder kleines Rad oder die Spurstange der Lenkung macht das nicht lange mit. Bei langen Liegerädern kann man aber an dem langen Rahmenrohr etwas Entsprechendes anbauen. Beim kurzen Liegerad hat man unter Umständen das gleiche Problem wie ich: Alles hinten drauf, bringt einen beim Rauffahren jeder kleinen Schräge (gutes Beispiel sind die Bordsteinabsenkungen in Dänemark, 45° - an den Stein geklatscht) zum Wheelie - sieht gut aus auf einem Lieger und bringt die Umstehenden zum Staunen - wenn man es denn schafft.

Transportanhänger

ostrad+BobYakYAK PlusAufgrund dieser Erfahrungen habe ich mir einen Anhänger gekauft. Nun bekommt man wieder Probleme, da der Standardhänger nicht kompatibel mit dem typischen Nichtstandardliegerad ist.
Abhilfe schafft ein Transporthänger (für Kinder kenne ich sowas noch nicht), der an der Hinterachse angebracht wird. Es wird ein verlängerter Schnellspanner oder eine modifizierte Achse verwendet, die an beiden Seiten kleine Röllchen zur Aufnahme jeweils eines Hakens gedacht sind. Konstruiert wurde das Ganze mal für das Gelände und Mountainbikes - der Anhänger folgt einem wie ein Hündchen in der Spur.
Ein Beispiel wäre der BOB Yak.
Man sollte je nach Steifigkeit des Hinterbaus auf die Gepäckmasse achten. Je torsionsanfälliger (verdrehbarer) der Hinterbau um die Nicht-Schwingachse ist, um so leichter sollte das Gepäck sein und der Schwerpunkt weiter hinten liegen. Ansonsten schwingt sich das ganze System auf und wirft einen dann endgültig ab.

Transport per Bahn

Ein Fahrrad mit der DB zu transportieren, kostet neuerdings Liegeräder müssen nach Vorschrift eigentlich mit zwei Fahrradkarten bezahlt werden. Meine kurzes Rad ist aber wirklich kürzer als jedes anderes - ich bezahl immer mit einer Karte. Der Anhänger bekommt auch eine Karte. Man bekommt mit der Fahrradkarte ein Klebeband, welches am Rad zu befestigen ist. Die Reservierung der Fahrradabteile wird empfohlen und ist beim Kartenkauf kostenlos.
Der Schaffner (Zugbegleiter) ist für die Sicherheit des Zuges verantwortlich und ist nicht verpflichtet jemanden mitzunehmen. Durch Reservierung umgeht man diese Problem. Zum Schaffner immer freundlich sein und den Anweisungen Folge leisten :-)
Die Taschen sind oft abzumontieren, was Verdruß bei viel Gepäck mitsichbringt, aber die Fahrräder während der Fahrt schont (deshalb läßt das die Bahn bestimmt nicht machen).

Bekleidung

Wie der Name schon sagt, liegt man auf einem Liegerad. Bei Regen wird also der Bauch naß. Durch den Bau einer sündhaft teuren aerodynamischen Verkleidung umgeht man dieses Problem.
Der Normalbürger kann sich nur eine Regenjacke anziehen. Meiner Erfahrung nach, sollte diese keinen durchgehenden Reißverschluß besitzen - dort läft es rein. Die Jacke wird durch die Körperhaltung garantiert Falten werfen, das Regenwasser freut sich, nicht auf dem Boden Pfützen bilden zu müssen, sondern sickert durch das Gewebe dir auf den Bauch. Der Schluß: eine auf Dauer absolut wasserdichte Schlupfjacke ist Pflicht. Ich habe nach dem Fahrradkauf eine halbes Jahr nach einer GoreTex-Schlupfjacke suchen dürfen - gibt es heute aber häufiger und billiger.

Ersatzteile

Spezialteile sollte man mitführen, kleine Reifen, Felgen, ...

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Sven Höfer - webmaster@svenhoefer.de
Letzte Änderung: 03.06.2000