DAS OSTRAD
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Dies ist ein Ostrad (Rahmennummer 2001).
Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, wenn ein Liegerad an einem vorbeifuhr, mit so etwas zu fahren. Andere Leute haben die FahrerIn vielleicht auch verflucht, weil sie so überaus bequem am Stau vorbeifuhr. Aber von solchen Leuten sollte man lieber gar nicht reden.

Ostrad ist ein kleiner Fahrradladen im Prenzlauer Berg in Berlin. Die Leutchen haben sich auf Liege- und Trekkingräder spezialisiert. Genau wie das excellente Fahrradies in Halle gehört dieser Laden zum VSF, dem Verbund selbstverwalteter Fahrradläden. In solchen Läden, welche man in ganz Deutschland finden kann, können so ziemlich alle Liegeräder bestellt werden, die in Deutschland überhaupt käuflich sind. Eine gute Beratung ist inklusive.

Aber nun zum Rad selbst.

Technische Daten

• Kurzlieger (Short Wheel Base Recumbent), Radstand 1090 mm
• Gesamtlänge 1650 mm
• Vollfederung: Gabel AMP 20" - 45 mm / Hinterschwinge - 120 mm
• Reifen 20 x 1,75" Vredestein Monte Carlo (Größe der BMX-Reifen (!), es gibt 3 verschiedene 20"-Größen)
• Schaltung Sachs, 35 Gänge:
  • Kettenblatt 32
  • Zwischengetriebe 12-14-18-24-34 zu 28, auf der Schwingenachse - kein Schlagen der Kette durch die Federung
  • Nabe 13-14-15-17-19-21-24
  Damit kommt man wirklich überall hin! Selbst mit Gepäck hat man kaum Probleme. Wer schnell fahren will (>60 km/h), sollte sich etwas einfallen lassen. Geschaltet wird mit dem Sachs Powergrip (wie Gripshift, bloß wesentlich einfacher im Aufbau, und damit auch wesentlich robuster).
• WIG-geschweißter CrMoly-Rahmen, sehr gute Pulverlackierung

Technische Details

• Federung
  Die AMP-Gabel dürfte mittlerweile nicht mehr so vielen Mountain Bikern bekannt sein. Nach dem Parallelogramm-Prinzip gebaut, ist sie vom Wirkungsprinzip her das Beste was man bekommen kann. Wie bei jeder Hydraulik sind die Dichtungen ein Problem - bei mir bisher dicht. Die Gabeln wurden auf 20" zusammengestutzt.
  Die Hinterschwinge ist eine Entwicklung von Ostrad. Als Federelement tritt ein großes Elastomer in Aktion. Dieses stützt sich, geführt durch eine Achse, an einem Rahmenausleger ab. Diese Achse ist beweglich an der Schwinge angebracht, so daß sich die Federung auch bewegt. Gelagert ist die Hinterschwinge mit einer Welle in Trabant-Lenkungsaufhängungen. Dies dürfte kaum Probleme bereiten.

• Zwischengetriebe
  Auf der gleichen Welle rotiert ein Kassettenkörper von WECO, gelagert mit einem knapp 2 cm breiten Nadellager. Eine Kettenschaltung schaltet die fünf Ritzel dieser Kassette, währenddessen von einem weiteren Ritzel aus, die zweite Kette nach hinten zur Nabe läuft. Somit werden nur Kettenschaltungen benötigt, und der Umwerfer, der eher Umreißer heißen sollte, kann im Laden liegen bleiben.

• Lichtanlage
  Alle Kabelchen sind innenverlegt und zweiadrig. Die nach StVZO verlangte weiße Funzel und das rote Positionslicht können also getrennt an Masse und Erde angeschlossen werden (Es könnte eben alles heller sein.)